Was ist ein Satzspiegel?


Durch Satzspiegel Harmonie und Ordnung in die Seitengestaltung bringen

Der Satzspiegel ist die Nutzfläche auf der Seite einer Broschüre.

Als Satzspiegel wird die Nutzfläche auf der Seite eines Buches betitelt. Seine Begrenzung findet der Satzspiegel, der auch gelegentlich Schriftspiegel genannt wird, durch die nicht bedruckten Abstände zwischen dem Rand oben, unten, rechts und links an den Seiten und dem Satzspiegel. Zunächst kann man zur Orientierung des Anfangs des Satzspiegels Schnittpunkte anlegen. Dieses geschieht durch das Ziehen von diagonalen Strichen. Zum Satzspiegel gehören klassisch die Elemente Texte und Bilder sowie Angaben über den Kapitelinhalt und die Fußnoten des Kapitels. Die Herausforderung beim Erstellen oder Entwerfen eines Satzspiegels ist es, diesen dem Leser harmonisch vorzulegen und ihn gefangen zu halten in der Betrachtung. Er soll ihm einen ganzheitlichen Eindruck von Harmonie und Perfektion hinterlassen. Der Grafiker oder Mediengestalter legt zu diesem Zwecke eine Rasterteilung an. Dieses Muster ist bei einem Printprodukt ein durchgehendes Schema zu Anordnung der Elemente. Zugrunde liegt ein Koordinatensystem mit den X- und Y Koordinatensystem. Ein Satzspiegel besteht aus den angelegten Spalten, dem Kopf, dem Fuß dem Innenrand und Außenrand und dem Innenbund. Um einen optimalen Verhältnis zu schaffen zwischen der nicht bedruckten und der bedruckten Fläche der Buchseite, sollten verschieden Vorgaben eingehalten werden: wie schon erwähnt, soll zwei diagonale Striche ziehen, eine Neunerteilung der kompletten Seite vornehmen und die Seitenaufteilung nach dem bekannten goldenen Schnitt vornehmen. Satzspiegel werden angewendet in der Gestaltung von fast allen gängigen Drucksachen wie Bücher, Zeitschriften, Broschüren, Kataloge, Bildbände, Schulbücher oder Prospekte.

Die Neunerteilung der Seite dient der Orientierung beim Grafikdesign

Bei der so genannten Neunerteilung wir eine Seite sowohl senkrecht als auch waagerecht in jeweils 9 Felder unterteilt. Am inneren Rand und am oberen Rand bleibt eine Neunerteilung frei. Am unteren Rand und am Außenrand bleiben jeweils zwei Neunerteilungen frei. Bei einem DIN A4 Papierformat hoch sind die Maße in diesem Falle 22mm x 22 mm. Diese Maße gelten als Orientierung. Dieses harmonische Gestaltungsraster entspricht den aktuellen Gestaltungssätzen für Broschüren, Kataloge und Bücher. Diese Form der Gestaltungsordnung ist sowohl für DIN Formate als auch Querformate oder Sonderformate anwendbar. Diese Neunerteilung liefert die gleichen Ergebnisse wie die des goldenen Schnitts.

Was bedeutet der goldene Schnitt im Design?

Der goldene Schnitt beschreibt ein bestimmtes Teilungsverhältnis, das eine harmonische Empfindung in der Betrachtung erzeugen soll. Er definiert sich als das harmonische Verhältnis zwischen den Maßen der Linien. Schon in der Antike findet sich in der Architektur Anwendung und wird bis heute auch im Buchdruck zur Verwendung gebracht. Der goldene Schnitt wurde aus den Proportionen der menschlichen Figur heraus definiert und wird bis heute auch in der Malerei und Typografie angewandt. Er teilt eine Gerade im Verhältnis 5 zu 8. Das harmonisch empfundene Verhältnis teilt die kürzere Gerade zur längeren Gerade. Das Problem dieses definierten goldenen Schnitts ist aber, dass das Verhältnis von Außenrand zum inneren Bund 3 zu 8 ist. Das bedeutet nämlich, dass der innere Rand kleiner als der äußere Rand ist und somit eine Störung des goldenen Schnittes zur Folge hat. Durch die vorhandene Wölbung im Innenteil beim Aufschlagen eines Bildbandes oder Kataloges ergibt sich zusätzlich eine optische Verkleinerung des inneren Seitenrandes. Deshalb muss bei der grafischen Erstellung des Satzspiegels auf diese besondere Problematik Rücksicht genommen werden.

Hochwertige Bücher und Kataloge erstellen durch die Anwendung des "Goldenen Schnitt"

Mit dem goldenen Schnitt lassen sich hochwertige und anschauliche Drucksachen wie Bildbände oder Kunstbücher gestalten. Diese Regel muss bei Grafikdesignern nicht zwingend zur Anwendung kommen, sie hilft aber, die ersten Schritte der Gestaltung festzulegen und sich zu orientieren.